Das Unternehmen
"Manchmal gibt es Dinge im Leben, die will man nicht erleben,
dennoch passieren sie und erst Jahre später wird klar, warum man sie
erleben musste"
Eine Firma wie ein guter Film: Bunt,
abenteuerlich und zeitweise auch hochdramatisch, so liest sich die
Geschichte der Firma Pille Filmgeräteverleih GmbH.
Der Anfang
1974
gründet der Kameratechniker und Weltenbummler Klaus Pille die Firma.
Jahrelang war Klaus Pille durch die Welt gezogen hat als Architekt
weltweit Filmkinos konstruiert. Dann entschließt er sich sesshaft zu
werden in Rheinbach bei Bonn. Klaus Pille startet mit Verkauf und
Serviceleistungen rund um Filmkameras und deren Zubehör. Nur zwei Jahre
später baut er die Firma mit der Einrichtung eines eigenen
Kameraleihparks aus. Ergänzt wird das Angebot durch die Kooperation mit
dem Kamerahersteller ARRI (Arnold & Richter CineTechnik GmbH &
Co). Schon bald muss Klaus Pille den ersten Kameratechniker einstellen.
Der erste Angestellte
Eher zufällig landet der
Feinmechaniker und angehende Kameratechniker Uli Fischer 1984 bei
Pille, will nur die Zeit bis zum Studienbeginn mit einem Job
überbrücken und bleibt hängen. Heute ist er der Geschäftsführer. 1985
zog er mit ins Rhein-Main-Gebiet, wo die Firma Pille auf dem Gelände
der Taunusfilm größere Geschäftsräume gefunden hatte.
Die Erweiterung
Immer
mehr wird der Schwerpunkt des Unternehmens vom Verkauf zum Verleih
gelenkt, außerdem wird der Servicebereich weiter ausgebaut. Der Ausbau
der Servicewerkstatt führt auch zu einer Erweiterung des Leihparks. Bei
Pille gibt es ab jetzt auch Beleuchtungsequipment und alles rund um
Kamerabühnen. Tages- und Kunstlicht, Panther-Dollies und ein Cine-Jib
Kamerakran samt Zubehör können ausgeliehen werden. Bis 1987 wird Pille
weiter vergrößert, der Leihpark wird durch die Anschaffung von 35 mm
Kameras erweitert. Parallel wird ein Fuhrpark aufgebaut, der vom
Kleintransporter bis zum 7,5t LKW mit verschiedenen Fahrzeugtypen
aufwartet, um kleine und große Sets schnell und problemlos ausstatten
zu können.
Drei Standorte
Pille wächst und wächst,
1989 wird die Expansion durch die Gründung einer zweiten eigenständigen
Firma im Technologiepark Köln deutlich. In Köln arbeiten nun sechs
festangestellte Mitarbeiter, in Wiesbaden sind es neun. Ergänzt durch
einen Stamm an freien Mitarbeitern, steht Pille insbesondere am Drehort
für Kompetenz und Fachwissen. Die Kapazität von Pille ist mittlerweile
ausreichend für die Ausstattung von mehreren parallel laufenden Werbe-,
Fernsehserien- und Spielfilmproduktionen national und international.
1996
werden beide Standorte noch mal vergrößert. Die Kölner Filiale zieht in
die Lukasstraße 30, in Wiesbaden werden die benachbarten Lagerhallen
angemietet und das Beleuchtungs- und Bühnenlager auf 350 Quadratmeter
vergrößert. 2010 wird der Standort Berlin eröffnet. Im ehemaligen Fernmeldeamt Berlin - Mitte in der Klosterstrasse 44. Der Schwerpunkt hier liegt in der Digital Highspeed- und Stereo 3D Kameravermietung und der entsprechenden Datenaufbereitung.
Der Einschnitt
1996 stirbt Klaus Pille
und für die Mitarbeiter der Firma Pille beginnt eine schwierige Zeit.
Mit Klaus Pille ist das Herz, der Motor des Unternehmens verstorben,
dennoch ist allen klar: "Es muss weiter gehen". Eine
Auffanggesellschaft wird gegründet mit Uli Fischer und der zweiten
Ehefrau von Klaus Pille als Gesellschafter. Doch die Zusammenarbeit
funktioniert nicht. Es kommt zu unschönen Entwicklungen, irgendwann
reden nur noch Anwälte miteinander, das Betriebsklima ist vergiftet und
dennoch sorgt Uli Fischer dafür, dass gearbeitet wird und die
Mitarbeiter weiter motiviert sind. In dieser Zeit sind es aber auch
viele Freunde, Assistenten, Beleuchter, Kameraleute, die dem Team um
Wolfgang Damm, Uli Fischer und Martin Höhe moralische Unterstützung
leisten. Schließlich sind 2001 die größten Probleme aus dem Weg
geräumt. Endlich wieder durchatmen, endlich wieder Konzentration auf
das, was das eigentliche Geschäft von Pille ist: Der Film.
Pille heute
"Wir
leben den Film" sagt Uli Fischer. Wer durch die Geschäftsräume von
Pille geht, versteht was er damit meint. Hier gibt es keine roten
Teppiche und auch keine Oscar-Statuen, aber jede Menge hochwertiges
Equipment, fein säuberlich sortiert und aufbewahrt. Pille lässt für
jede Kamera eigene Koffer herstellen, die Techniker kennen jede
Schraube, jedes Objektiv, jede Glühbirne für die Leuchten. Der Geist
von Klaus Pille schwebt über diesem zurückhaltenden und perfekt
organisierten Unternehmen, das nur eines will: "Durch Equipment
glänzen!"